Für Babys und Kleinkinder spielt der Mittagsschlaf eine entscheidende Rolle. Der Schlaf hilft ihnen die täglichen Eindrücke zu verarbeiten und neuronale Verbindungen im Gehirn zu knüpfen, die die kognitive Entwicklung fördern. Zusätzlich werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die welche für die körperliche Entwicklung essentiell sind. Mangelt es an Wachstumshormonen, kann sich das negativ auf die körperliche Entwicklung auswirken und langfristig gesundheitliche Folgen haben. Das Kind kann anfälliger gegenüber Krankheiten sowie körperlich und geistig weniger belastbar sein. Zumal auch der Nestschutz als Immunabwehr für Neugeborene im Laufe des ersten Lebensjahres nachlässt. Der Mittagsschlaf fördert die Ausgeglichenheit, Aufnahmefähigkeit und Leistungsfähigkeit des Kindes. In den Vorsorgeuntersuchungen bespreche ich mit Ihnen gemeinsam auch die Schlafgewohnheiten Ihres Kindes.
Babys erleben die Umgebung mit den Sinnen. Dazu ist eine gesunde Entwicklung des Gehirns notwendig, das welches sich noch im Wachstum befindet, neuronale Verbindungen bildet und einem ständigen Reifeprozess unterliegt. Die Schlafphasen bieten Gelegenheit die Eindrücke vom Tag zu verarbeiten und Erlerntes zu festigen.
Die nächtlichen Schlafphasen reichen für das enorme Lernpensum, das das Gehirn in den ersten Lebensjahren meistern muss, nicht aus. Der Mittagsschlaf ergänzt den nächtlichen Schlaf und stellt eine wichtige Entlastung für das Gehirn dar. Die Erlebnisse des Vormittags können verarbeitet werden und anschließend ist Ihr Kind wieder aufnahmefähig für den Nachmittag.
Die ideale Zeit für den Mittagsschlaf liegt zwischen 12 Uhr und 14:30 Uhr, vorzugsweise direkt nach dem Essen. Der Körper kann sich dann auf die Verdauung und das Gehirn auf die Verarbeitung des Erlebten konzentrieren, während der Geist zur Ruhe kommt. Um einen Schlafrhythmus zu entwickeln, sollte täglich etwa dieselbe Zeit gewählt werden. Die Dauer des Mittagsschlafs variiert je nach Alter und individuellen Bedürfnissen des Kindes. Es ist wichtig, feste Ruhezeiten einzuhalten, auch wenn das Kind nicht immer schlafen möchte.
Babys benötigen tagsüber wesentlich mehr Schlaf als Kleinkinder. Mit einem halben Jahr sind drei bis vier Stunden nicht ungewöhnlich. Diese Schlafphasen verteilen sich in der Regel über den Tag. Kinder mit zwei Jahren brauchen oft nur etwa ein bis zwei Stunden, die in der Mitte des Tages liegen. Im Kindergartenalter kann eine halbe Stunde bis Stunde durchaus genügen. Wie viel Schlaf Ihr Kind Mittags benötigt, ist von den Aktivitäten und Erlebnissen des Vormittags abhängig. Kinder, die körperlich und geistig viel Beschäftigung haben, sind zur Verarbeitung und Erholung auf längere Pausen angewiesen.
Gerade Säuglinge tun sich beim Einschlafen häufig schwer – das Tragetuch ist daher für Babys eine gute Möglichkeit ein entspanntes Nickerchen zu machen. Babys unter drei Monaten haben häufig noch keinen Rhythmus was auch absolut der Normalität entspricht. Geben Sie Ihrem Baby immer wieder die Möglichkeit schlafen zu können, auch eine Fahrt im Kinderwagen führt häufig zum entspannten „Power Nap“.
Machen Sie sich um das Mittagsschläfchen im Kindergarten oder in der Krippe keine Sorgen. Häufig macht das Einschlafen in der Gruppe viel weniger Probleme als wir denken. Auch wenn Ihr Liebling nicht schläft sondern nur ruhig daliegt – entspannen vom anstrengenden Spielemorgen tut es sich auf jeden Fall.
Das Schlafbedürfnis variiert bei Kindern gleichen Alters deutlich, es wird sowohl von einer genetischen Komponente als auch von gelerntem Verhalten bestimmt. Ein Unterschied von 3-4 Stunden Schlafdauer pro Tag gilt noch als normal. Insbesondere wenn Ihr Kind bereits früh, z.B. im Alter von 2 Jahren, den Mittagsschlaf verweigert, sollten Sie versuchen, ihm zumindest eine „Ausruhphase“ zur Mittagszeit zu ermöglichen.
Haben Sie noch Fragen? Ihre Dr. med. Anne Katrin Rothe | Kinderarzt Gauting berät Sie gerne.
Vereinbaren Sie persönlich unter der Telefonnummer 089 55213977 einen Termin.